„Musik als Ware – für mich ist sie mehr.“

Die album years sind vorüber, lukrative Headliner-Slots auf Festivals sind rar und Playlists unterliegen dem Spiel des rasch wechselnden Gustos der Zuhörer_innen. Nie standen Musikschaffende unter höherem Performancedruck.

Trotzdem erleben Schallplatte und – zur Überraschung selbst enthusiastischer Puristen – die Kompaktkassette derzeit eine Renaissance, die ihnen noch vor einigen Jahren niemand zugetraut hätte. Die Musik hat also auch heute eine nachhaltige Fanbase und Menschen, denen sie am Herzen liegt. Sie kommt daher ohne mich zurecht. Das hindert mich jedoch nicht, mein Wissen und meine Leidenschaft mit anderen zu teilen, um zu verbreiten, was uns verbindet: berührende Musik, die Spuren statt Cookies hinterlässt.

Die Sprache verschlagen

Das vielleicht schönste Instrument ist die Stimme, denn sie lässt nicht nur Musik entstehen. Sie vermittelt Emotionen verschiedenster Nuancen und ist damit unser schönstes und aufregendstes Kommunikationsmittel.

In den vergangenen Jahren durfte ich sie schulen und hatte das Glück, bereits vielen Projekten als Sprecher und Schauspieler meine Stimme leihen zu dürfen. Es ist mein Ziel, dieses Geschenk weiter auszuschöpfen und als professioneller Stimmschauspieler mit meinen unterschiedlichen Stimmen Figuren und Charaktere zum Leben zu erwecken.

Mein Weg zur Musik

Mit Musik aufzuwachsen war der Grundstein zur Entscheidung gegen einen Bürojob und für meine Leidenschaft. Pink Floyd: Live at Pompeii ist der erste Film, an den ich mich erinnere, worauf ich mich bei Tomi Ungerers Der Mondmann stets am meisten freute, war die Moon Man Suite von Karel Velebny und auf der Stereoanlage neben dem Schlagzeug meines Vaters drehten Klassiker immer wieder ihre Runden. Als Teenager hörte ich Louise von John Lee Hooker und wusste, dass ich Blues spielen will – und ich tat es.

In mehr als einem Jahrzehnt führte der Weg meine Bandkolleg_innen und mich von Rock 'n' Roll und Bluesrock über Hard Rock zu (Post-)Progressive Metal. Diese Reise, mit wundervollen Menschen an meiner Seite, ließ mich also nicht bloß die Geschichte der Populärmusik von der Nachkriegszeit bis heute persönlich nachvollziehen, sondern machte mich schließlich zum Multiinstrumentalisten und Klangfanatiker.

Der Schlüssel

Für mich ist der Schlüssel zu besonderer Musik und originellen Klängen die Fähigkeit, die eigene Kreativität über bekannte Muster zu stellen und outside the box zu hören. Das bedeutet für mich, Genregrenzen bewusst zu verwischen, um interessante und spannende Musik zu entwickeln. Produzent_innen müssen sich am Markt orientieren. Nein – ich glaube an die Anziehungskraft des Anderen.